Sie haben gerade einen künstlichen Darmausgang, ein sogenanntes Stoma, bekommen, oder Sie könnten eventuell bald eines bekommen. Mit einem Stoma tritt der Darminhalt nicht mehr aus dem Anus, sondern aus einer Öffnung am Bauch aus. Da der künstliche Darmausgang keinen Schließmuskel hat, können Sie nicht kontrollieren, ob Darminhalt abgegeben wird. Der Darminhalt muss deshalb meist in einem Beutel aufgefangen werden, der das Stoma nach außen abschließt.
Sie haben jetzt vermutlich Fragen, die wir in dieser Information beantworten möchten.
Ein Stoma wird dann benötigt, wenn der Darm seine Funktion nicht mehr erfüllen kann, wenn er beispielsweise verletzt, verschlossen oder stark entzündet ist, oder wenn er sich von einer Operation erholen soll. Ein Stoma kann in vielen Fällen vor dem erkrankten Darmteil angelegt werden. Es sorgt dafür, dass Sie Ihre Magen-Darm-Passage bis zum Stoma nutzen und die Nahrung gut verarbeiten können. Ein Stoma kann auch aus anderen Gründen Ihre natürliche Darmentleerung ersetzen, beispielsweise wenn Sie den Stuhl nicht halten können (Stuhlinkontinenz).
Für den Körper selbst ist ein Stoma im Prinzip kein großes Problem: Im Dickdarm wird der Nahrungsbrei vor allem eingedickt, so dass es nicht sehr problematisch ist, wenn der Dickdarm nur teilweise oder gar nicht genutzt wird. Im Dünndarm werden zwar wichtige Nahrungsbestandteile in den Körper aufgenommen, aber der Dünndarm ist etliche Meter lang, so dass er gut gekürzt werden kann.