Was bringt mir die Studie?

Die Vorteile, in einer Therapiestudie behandelt zu werden, sind einfach zu beschreiben:

Zum einen bietet sich Ihnen die Chance, im experimentellen Studienarm die Vorteile einer weiter entwickelten Therapie zu haben. Einer klinischen Studie gehen viele Vortests voraus, in denen sehr genau geprüft wird, ob die neue Maßnahme Vorteile bietet. Deshalb ist die Wahrscheinlichkeit, dass die neue Therapie eine Verbesserung darstellt, durchaus gegeben.

Die Verbesserung kann darin bestehen, dass die neue Therapie wirksamer ist, oder dass sie weniger Nebenwirkungen hat als die bisherige Standardtherapie. Tatsächlich sind solche Vortests, die ein positives Ergebnis der Studie erwarten lassen, die Voraussetzung dafür, dass die Ethikkommission die Studie überhaupt zulässt.

Wenn es in der Studie um die Frage geht, ob auch eine geringere Dosis ausreicht, um noch die gewünschte Wirksamkeit zu erzielen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Nebenwirkungen sogar geringer als vorher ausfallen. Auch das ist dann ein Vorteil für Sie.

Ein weiterer Vorteil sind die Kontrolluntersuchungen innerhalb einer Studie, die in der Regel intensiver sind als außerhalb der Studie. Es gibt Daten, die zeigen, dass sich die engere Überwachung selbst auf Patientinnen und Patienten positiv auswirkt, die in der Studie im Kontrollarm sind, also die Standardtherapie bekommen. Es zeigte sich: Studienteilnehmende haben einen besseren Gesundheitsverlauf als Patientinnen und Patienten außerhalb von Studien, die ebenfalls die Standardtherapie bekommen. Das liegt auch daran, dass in Studien ein größeres Augenmerk auf die Therapieeinhaltung gelegt wird und die Teilnehmenden in der Regel motivierter sind.

Dass die Medizin heute einen so hohen Standard bieten kann – Deutschland ist im internationalen Vergleich in der Spitzengruppe –, war nur mit klinischen Studien möglich. Und so, wie Sie heute von klinischen Studien profitieren, die früher gemacht wurden, werden von den Erkenntnissen der Studie, für die Sie angefragt wurden, zukünftige Patientinnen und Patienten profitieren.

Im Zentrum einer Studie sollen natürlich die teilnehmenden Patientinnen und Patienten stehen, sie sollen vor allem etwas davon haben. Es profitieren aber noch mehr Menschen von einer klinischen Studie. Bei einer Therapiestudie mit Medikamenten ist zum Beispiel auch die Pharmaindustrie beteiligt. Sie hat mit der Entwicklung des neuen Wirkstoffs die Voraussetzung dafür geschaffen, dass die Studie durchgeführt werden kann. Und sie wird in Zukunft davon profitieren, wenn das neue Medikament auf den Markt kommt.

Das gilt aber nur, wenn die Studie positiv ausgeht. Dann kommt das neue Medikament auf den Markt und wird von den Krankenkassen bezahlt. Wenn die Studie dagegen negativ ausgeht und der neue Wirkstoff nicht zeigen kann, dass er besser als die bisherigen Medikamente ist, hat die Pharmaindustrie in die Entwicklung des Wirkstoffs vergeblich investiert. Pharmafirmen gehen deshalb mit jeder klinischen Studie auch ein finanzielles Risiko ein.

Auch Kliniken, insbesondere Unikliniken, profitieren von klinischen Studien. Dieser Profit ist aber weniger materieller Natur. Bei ihnen geht es vielmehr um das Renommee und die Attraktivität des Standorts. Gerade Unikliniken haben den Auftrag zu forschen. Und eine Studie unterstreicht den Willen der Klinik zur Forschung. Ein gutes Forschungsklima an einer Klinik kommt auch den Patientinnen und Patienten zugute, denn man weiß: Standorte, die intensiv forschen, sind auch Standorte, an denen die Therapie generell besser ist.

Natürlich erfahren Sie den Erfolg Ihrer eigenen Therapie. Sie haben aber auch die Möglichkeit, nach Beendigung der Studie die Gesamtergebnisse zu erfahren. Wenn Sie das wünschen, wird es in den Studienunterlagen vermerkt. Sie können in der Regel ebenfalls alle Unterlagen und Aufzeichnungen erhalten, die Sie betreffen.